Blutegelbehandlung

Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird seit Jahrhunderten zur Behandlung verschiedenster Krankheiten verwendet.

Die Blutegeltherapie gehört zu den Ausleitenden Verfahren, bei denen das Ausscheiden eingelagerter Schlacken und anderer Schadstoffe über das Blut und die Entlastung des gesamten Organismus im Vordergrund steht.

Die im Speichel der Egel enthaltenen Substanzen Hirudin und Eglin wirken entzündungshemmend, entgiftend, immunstärkend und haben positiven Einfluss auf die Fließeigenschaften des Blutes.

Blutegel-Therapie nach Hämatom-Bildung

Wem hilft die Blutegeltherapie?

Generell ist die Blutegeltherapie bei Erkrankungen, denen Entzündungsprozesse & Durchblutungsstörungen zugrunde liegen, hervorragend geeignet, insbesondere bei:

  • Venenerkrankungen (Stauungen, Thrombosen, schmerzhafte Krampfadern)
  • Gelenkerkrankungen (Arthrose, Arthritis)
  • Entzündungen von Sehnen, Muskelschmerz nach Überlastung, Muskelverspannungen
  • chronische Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden
  • Gicht
  • Blutergüssen
  • Hörsturz und Tinnitus
  • Fibromyalgie
Blutegel-Therapie bei Schleimbeutelentzündung am Kniegelenk

Ablauf der Therapie

In Vorbereitung auf die Therapie sollten Sie die Haut ausschließlich mit klarem Wasser waschen und keinesfalls eincremen, da Blutegel äußerst geruchsempfindliche Tiere sind.

Je nach Krankheitsbild werden in der Regel 2 bis 6 Tiere eingesetzt, wobei das "Anbeißen" als nicht schmerzhafter als ein Mückenstich empfunden wird und die Bissstelle zudem durch die schmerzstillenden Substanzen im Speichel des Blutegels umgehend betäubt wird.

Nach dem Biss bleibt der Egel ca. 20 - 90 Minuten haften. Ist er vollgesaugt, lässt er von allein los und fällt ab. Die nun folgende Nachblutung ist erwünscht und kommt meist innerhalb von 12 bis 24 Stunden von allein zum Stillstand. Dieser entstauende und wundreinigende Effekt sollte keinesfalls durch Druckverbände o.Ä. unterbunden werden.

Bitte tragen Sie leicht waschbare, weite Kleidung, planen Sie für den Tag der Behandlung Ruhe ein und vermeiden Sie übermäßige körperliche Betätigung. Trinken Sie ausreichend, um Ihren Kreislauf zu unterstützen.

Nach Abklingen der Nachblutung wird die Bisswunde mit einem Pflaster bedeckt, um das Eindringen von Keimen zu vermeiden. Die kleine Wunde verheilt in der Regel nach 1 bis 3 Wochen, nur selten bleibt eine winzige Narbe zurück.

 

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