Kleines Mikronährstoff-Lexikon: Eisen

Eisen - Sauerstofftransport & Energiebereitstellung

Das Eisen (Fe) ist an einer Reihe von Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Die Aufgaben in Kürze:

  • Als Bestandteil unseres roten Blutfarbstoffes, dem Hämoglobin und dem Myoglobin im Muskel übernimmt Eisen eine zentrale Rolle im Sauerstofftransport. Ist ausreichend Eisen vorhanden, können genügend rote Blutkörperchen gebildet werden. Fehlt Eisen, kommt es zur Anämie (Blutarmut).
  • Beim Abtransport von Co2 übernimmt es eine wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt.
  • Eisen ist Bestandteil des Enzyms Zytochromoxidase, welches als Teil der Atmungskette in den Zellen Energie in Form von ATP bereitstellt.
  • Eisen unterstützt den Körper bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen und L-Dopa (Neurotransmitter-Synthese).
  • Eisen unterstützt eine normale Immunfunktion.

Wie gut wir das Eisen aus der Nahrung aufnehmen können, bestimmt die sog. "Bioverfügbarkeit"; es wird zwischen zwei- und dreiwertigem Eisen unterschieden. Zweiwertiges Eisen, welches nur in Fleisch und Fisch zu finden ist, hat mit 15- 35% eine bessere Bioverfügbarkeit. Im Vergleich dazu das dreiwertige Eisen: nur 2-20 % des in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommenden Spurenelementes kann unser Körper aufnehmen. Ein Grund dafür, warum Sie, sollten Sie sich strikt vegetarisch ernähren, auf Ihren Eisenspiegel achten sollten!

Sie können die Eisenaufnahme gezielt steigern! Kleinste Mengen an Vitamin C (Ascorbinsäure) sorgen dafür, dass das Eisen im Darm besser resorbiert wird; die Aufnahme wird so um das zwei- bis vierfache gesteigert! Also: Die Eisentablette immer mit einem Glas Orangensaft einnehmen.

Es gibt aber auch Hemmfaktoren für die Aufnahme des Eisens: Phytate (sekundäre Pflanzenstoffe) in Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen bremsen die Resorption. Für Tee & Kaffee sowie Milch-, Soja- und Eiprotein gilt selbiges - Sie sollten also möglichst bei der Substitution vermieden werden bzw. in zeitlichem Abstand zur Eiseneinnahme (mind. 2 Stunden) genossen werden.

Eisenreiche Lebensmittel sind:

  • Fleisch, v.a. Enten- und Schweineleber, Fisch
  • Weizenkleie
  • Nüsse
  • Kürbiskerne
  • Sesam
  • Hülsenfrüchte
  • Leinsamen
  • Pistazien
  • Hühnereigelb
  • Pfifferlinge

Medikamente als Eisenräuber

Die häufig verordneten Medikamentengruppen Protonenpumpenhemmer ("Magenschutz") und schmerzhemmende Medikamente der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (z.B.Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac, Aspirin) führen zu Störungen im Eisenstoffwechsel.

Die bei einer Überproduktion von Magensäure, Sodbrennen und Refluxerkrankung häufig verschriebenen "Magenschutz"-Präparate (z.B. Omeprazol) hemmen die Säureproduktion und führen zu einer pH-Verschiebung im Magen, die zum einen die Aufnahme von Mikronährstoffen generell erschwert und zum anderen zu einer Komplexbildung mit Eisen führt, welches dieses letztendlich für den Körper unverwertbar macht.

Die Einnahme von oben erwähnten Schmerzmitteln führt im Zuge einer chronischen Einnahme zu Schäden an der Magenschleimhaut und kann einen teilweise erheblichen Eisenverlust durch Blutungen bedingen; rund 70% der Patienten, die regelmäßig ASS verwenden, verlieren Studien zufolge täglich über 2 ml Blut, wobei mit jeden ml Blut rund 0,5 mg Eisen verloren gehen. 

Nehmen Sie Schmerzmittel und Eisen niemals zusammen ein, sondern halten Sie einen Zeitabstand von mind. 2 Stunden ein!

Mangel?

Eisenmangel ist der am häufigsten vorkommende Mikronährstoffmangel, besonders betroffen sind Schwangere, Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Typisch ist eine allgemeine Müdigkeit, kalte Hände & Füße, Kopfweh, Blässe, Schwindel, v.a. nach dem Aufstehen und Einrisse an den Mundwinkeln, die sog. "Rhagaden".

Um einen Eisenmangel festzustellen, lässt man im Labor den Ferritin-Wert bestimmen, der gegebenenfalls durch weitere Werte ergänzt werden muss. Auch mithilfe der Dunkelfeldmikroskopie lässt sich ein Eisenmangel sicher nachweisen, die roten Blutkörperchen bilden unter der Mikroskop sog. "Targetzellen", bei denen die ungleichmäßige Verteilung des Hämoglobins sichtbar wird.
Wenn Sie einen Eisenmangel vermuten, sprechen Sie mich an! Ich berate Sie hinsichtlich Diagnostik & Therapie!

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