Die Leber - Entgiftungsorgan Nr. 1

Ein Blick ins Blut - die Leberwerte leicht verständlich erklärt

Die Transaminasen: In Herzmuskel, Nieren, Muskulatur, Lunge, Gehirn und auch in den Leberzellen sitzen Enzyme, die am Stoffwechsel beteiligt sind und den Um- und Abbau von Aminosäuren beeinflussen. Wird das Organ geschädigt, z.B. bei einem Herzinfarkt oder eine Muskelquetschung, werden diese Enzyme frei & können erhöht im Blut nachgewiesen werden. Die Konzentration der Transaminasen "GOT" und "GPT" der Leber sind besonders hoch und reagieren sehr empfindlich auf Leberschäden. Die Normwerte für Männer liegen bei 10-50 U/l, für Frauen bei 10-35 U/l. Wird die Leber geschädigt, z.B. bei einer akuten Entzündung (Hepatitis) oder einer Vergiftung durch Knollenblätterpilze, können die Werte auf bis zu 10.000 U/l ansteigen.

Die Gamma-GT ist ebenso im Eiweißstoffwechsel wichtig und als Indiz für chronisch-erhöhten Alkoholkonsum bekannt. Eine Erhöhung dieses Wertes spricht für einen chronischen Leberschaden. Sie ist jedoch kein Beweismittel für Alkoholmißbrauch, da auch ein Rückstau der Gallenflüssigkeit, z.B. durch Gallensteine, eine Erhöhung dieses Leberwertes bedingen kann.

Die Alkalische Phosphatase (AP) ist in vielen Organen vorhanden, z.B. in Dünndarmschleimhaut, Knochen und Lebergallengängen. Sind diese z.B. durch das Vorhandensein von Gallensteinen gereizt, steigt der Wert im Blut an. Als eine Art Frühwarnsystem kann die AP lange vor einer eigentlichen Gelbsucht ansteigen.

Gerinnungsproteine: Die Leber produziert Proteine, die an der Blutgerinnung beteiligt sind. Wenn Sie vermehrt oder sehr schnell blaue Flecken bekommen, sollte die Blutgerinnung mittels "Quick"-Wert überprüft werden. Es gibt zwar auch andere Faktoren, die zu einer veränderten Blutgerinnung führen können (z.B. Vitamin K-Mangel), doch sollte man einen eventuell bestehenden Leberschaden immer ausschließen.

Weiterhin produziert die Leber Albumin, ein Eiweiß, dass für den Flüssigkeitsaustausch & Gewebedruck immens wichtig ist. Pro Tag werden etwa 12 Gramm produziert. Fehlt das Albumin, kommt es zur Bildung von Ödemen, d.h. die Flüssigkeit tritt von den Blutgefäßen ins Gewebe über.

Das Nervengift Ammoniak wird bei guter Gesundheit ständig wieder durch die Leber abgebaut. Es wird hauptsächlich im Darm, der Muskulatur und der Niere gebildet - ein normaler Wert im Blut sind etwa 30 umol/l. Bei einer Leberzirrhose ist die Ammoniakentgiftung gestört und das Gift führt zur Zerstörung des Gehirns ("hepatische Enzephalopathie").

Leberwerte erhöht! Was tun?

Haben Sie erhöhte Leberwerte im Blut, ist natürlich ein absolutes Alkoholverbot gegeben. Mit weiteren Maßnahmen können Sie Ihre Leber unterstützen:

  • L-Ornithin-L-Aspartat: Die Aktivität des Stoffwechsels in der Leber wird angeregt. Giftiges Ammoniak kann abgebaut werden.
  • Lactulose: Der Darminhalt wird "angesäuert" & somit die Aufnahme des im Darm entstehenden Ammoniaks erschwert. Die Zahl der Bakterien, die Ammoniak produzieren, wird gesenkt.
  • Silymarin: Der Wirkstoff der Mariendistel regeneriert die Leberzellen. Als Antioxidans kann es ein vermehrtes Einwirken Freier Radikaler auf die Leber verhindern.
  • Artischocke: 1 TL Artischockensaft vor jeder Mahlzeit unterstützt die Funktion der Leber.
  • Verzweigtkettige Aminosäuren (VKAS): Ist die Leber geschädigt, kommt es zu einer gestörten Balance im Aminosäurestoffwechsel. VKAS verbessern den Stickstoffstoffwechsel & den Ernährungszustand.
  • Löwenzahn: Als Urtinktur angewendet, unterstützt diese Pflanze sehr wirksam die Leberzellen.
  • Schröpfen der Leberzone: Am Rücken befinden sich Hautzonen, die den inneren Organen zugeordnet werden können ("Head'sche Zonen"). Das Aufsetzen von Schröpfgläsern regt über den Reflexweg die Funktion der Leber an.
  • Entsäuern: Der Säure-Basen-Haushalt sollte bei Leberbeschwerden beachtet & bei Bedarf korrigiert werden.
  • Die richtige Ernährung ist immens wichtig: Meiden Sie alle Zusatzstoffe, Aromen, Konservierungsstoffe etc., sondern essen Sie nur noch natürliche, vitalstoffreiche Lebensmittel. Meiden Sie Zucker & oxidierte Fette. Sehr empfehlenswert ist das Fasten zwischen 18 Uhr und dem Frühstück.

Naturheilkundliche Diagnostik einer Leberfunktionsstörung

"Die Müdigkeit ist der stumme Schrei der Leber.", so heißt es in der Naturheilkunde. Auch wenn Ihre Leberwerte (noch) in Ordnung sind, kann Ihre Leber Funktionsstörungen aufweisen. Diese können sich z. B. durch das nächtliche Aufwachen zur immer gleichen Zeit (1-3 Uhr) zeigen. Doch wie kann man eine müde Leber nun diagnostizieren? 

In der Dunkelfeldmikroskopie können Funktionseinschränkungen der Leber, lange bevor die Leberwerte ansteigen, sichtbar gemacht werden. Verformungen der roten Blutkörperchen & sog. "Leberinseln" im Blut geben den Hinweis. Durch eine gezielte Vorsorge & naturheilkundliche Unterstützung können Sie späteren Erkrankungen vorbeugen. 

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